Die Gewährleistung einwandfreier Produkte erfordert nicht nur sorgfältige Fertigungsprozesse, sondern auch die zuverlässige Kalibrierung von Betriebs- und Prüfmitteln. Ein entscheidender Aspekt dabei ist die einfache, sichere und komfortable Übertragung von Kalibrierdaten zwischen verschiedenen Systemen und Anwendungen. Hier kommt die Schnittstelle VDI/VDE 2623 ins Spiel, die in der Welt des Prüfmittelmanagements eine entscheidende Rolle spielt.
VDI/VDE 2623 – Die unscheinbare Heldin des Prüfmittelmanagements
Im Schatten der bekannten DIN-Normen, mit denen viele von uns vertraut sind, verbergen sich die weniger bekannten, aber ebenso wichtigen VDI-Richtlinien. Diese Richtlinien, herausgegeben vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI), bieten Fachleuten wertvolle Entscheidungshilfen und sorgen für die Einhaltung anerkannter Standards in den verschiedensten Anwendungsbereichen – von der Trinkwasserqualität bis zur Produktentwicklung.
Die VDI-Richtlinien sind jedoch keine verbindlichen Vorschriften wie die DIN-Normen. Vielmehr handelt es sich um allgemein anerkannte Empfehlungen, die es Fachleuten ermöglichen, nach guter fachlicher Praxis vorzugehen. In diesem Zusammenhang spielt die Richtlinie „VDI/VDE 2623“ für das Prüfmittelmanagement eine entscheidende Rolle.
Warum ist Prüfmittelmanagement so wichtig?
Die Kalibrierung von Prüfmitteln ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die von diesen Geräten angezeigten Werte den internationalen Normen und Maßeinheiten entsprechen. Nur so kann sichergestellt werden, dass verschiedene Stellen, die die gleichen Produkte prüfen, zu vergleichbaren Ergebnissen kommen. Ein Unternehmen muss daher über eine breite Palette von Prüfmitteln für verschiedene Messaufgaben verfügen, die in unterschiedlichen Einheiten messen.
Bei der Kalibrierung von Prüfmitteln fallen große Mengen an Daten an. Häufig liegen diese Daten bereits in digitaler Form vor, jedoch in unterschiedlichen Formaten. Dies erschwert die Verarbeitung und den Datenaustausch erheblich, insbesondere wenn diese Informationen an Geschäftspartner weitergegeben werden sollen.
Um dieser ineffizienten und fehleranfälligen Arbeitsweise entgegenzuwirken, wurde die Richtlinie „VDI/VDE 2623“ entwickelt. Sie standardisiert das Datenformat für das Prüfmittelmanagement und verwendet das „Calibration-Data-Exchange-Datenformat“ (CDE-Datenformat). Dies ermöglicht einen sicheren Online-Austausch von Prüfmittelinformationen zwischen verschiedenen Anwendungen und Datenbanken.
Die Anwendung der VDI/VDE 2623 gewährleistet somit einen zuverlässigen und schnellen Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemen, sei es zwischen Abteilungen, Werken oder Kalibrierdienstleistern. Dies bietet erhebliche Vorteile für die Qualitätssicherung, da alle relevanten Daten einfach gesammelt und konsolidiert werden können.
Vorteile auch für externe Dienstleister
Auch bei der Kalibrierung von Prüfmitteln durch externe Dienstleister bringt die einheitliche Digitalisierung der Daten nach VDI/VDE 2623 erhebliche Vorteile. Die Stammdaten können einfach an den Kalibrierdienstleister übertragen werden, die Ergebnisse und Zertifikate werden digital zurückgeliefert und direkt in den Prüfmitteln gespeichert.
Insgesamt bietet die VDI/VDE 2623-Schnittstelle eine effiziente und zuverlässige Lösung für die Kalibrierung und Verwaltung von Prüfmitteln in einer Welt, in der Genauigkeit und Datenaustausch von entscheidender Bedeutung sind. Dies ist ein großer Schritt vorwärts in der Qualitätssicherung und ein Beispiel dafür, wie technische Standards die Effizienz und Genauigkeit in der Geschäftswelt verbessern können.
Mit der vereinfachten Prüfmittelverwaltung von GOpus knüpfen Sie ihr SAP Qualitätsmanagement mit ihren externen Kalibrier-Dienstleistern. Sie vereinfachen dadurch die Kommunikation mit externen Kalibrierdienstleistern und die Verwaltung Ihrer Prüfmittel. Sobald die VDI/VDE 2623-Schnittstelle integriert ist, können Sie sich darauf verlassen, dass die gesamte Datenerfassung und Kommunikation reibungslos und nahtlos abläuft. Ist die Schnittstelle im Einsatz, hat der Anwender nichts mehr mit Ergebniserfassung, Verwendungsentscheid oder Upload der Zertifikate zutun. Es muss sich dann lediglich um den Versand und den Empfang gekümmert werden. Mehr Infos erhalten Sie hier.